Wenn ich an Marion denke, denke ich weniger an besondere Begebenheiten, sondern an hunderte von Bürobesprechungen, an gemeinsame Kaffees und Cocktaillabende Freitags im Büro, an ihre Fähigkeit, ihre Meinung zu vertreten, ohne zu verletzen, daran, wie sie, Kompromisse finden konnte, ohne die Positionen aufzugeben, die ihr wichtig waren, an ihre Fürsorge und ihre Loyalität uns, ihrer Sozietät gegenüber.
Ich erinnere mich an ihre Hilfsbereitschaft, an viele Gespräche über Mandanten und Rechtsfragen, an Ihre Bereitschaft, sich und ihre Aufassungen immer wieder zu hinterfragen, an zwei dicke, gelbe Chrysanthemenbüsche, die sie mitgebracht hatte, weil die Blumen im Topf vor dem Büro vertrocknet waren, an unser letztes Essen beim Italiener, nach dem sie mir die Wohnung zeigte, in die sie ziehen wollte, als wir beide noch dachten, dass sie jedenfalls noch einen Sommer und etwas Zeit in ihrem Wohnprojekt haben würde.
Anke Niehaus