Marion war eine große Freundin: privat, politisch und beruflich. Sie war Antifaschistin, Kommunistin, Feministin, politische Aktivistin, Arbeiterin und Rechtsanwältin.
Viele Jahre lang sind wir Seite an Seite in der GAL gegangen. In der ersten GAL-Fraktion war Marion bei der Rotation meine Nachfolgerin als parlamentarische Geschäftsführerin. Als Marion und ich Thea Bock mittels notariellem Vertrag zur beschlussgemässen Abführung ihrer Diäten gezwungen haben und von „Parteifreunden“ via „ Spiegel „ u.a. ein Shitstorm inszeniert wurde, war das Ende der GAL absehbar.
Marion war auch das Gegenteil einer Spießerin und konnte abfeiern. Legendär waren unsere Zockerrunden, in denen wir Blackjack um einiges Geld gespielt haben.
Von kleinbürgerlich – proletarischer Herkunft hatte Marion den klassischen zweiten Bildungsweg genommen und während ihrer Bürgerschaftszeit begonnen Jura zu studieren. 1991 ist sie dann in unsere Rechtsanwaltssozietät Eckoldt & coll. gekommen.
Marion hat sich immer viele Gedanken gemacht, über sich, aber vor allem auch über ihre Freundinnen, Genossinnen, Mandantinnen und Kolleginnen. Selbstlos, solidarisch und unübertroffen sozial hat sie allen zur Seite gestanden und die Anliegen aller zu ihrer Sache gemacht..
Als ich 2009 einen schweren Fahrradunfall hatte, war es natürlich Marion, die als erste am Unfallort war, mich aufgelesen und ins Krankenhaus gebracht hat.
Besonders bitter ist, dass Marion ihr Leben verloren hat, als sie ihre Tätigkeit als Anwältin gerade ausklingen lassen wollte.
Bernd Vetter