Marion und ich kannten uns lange. So etwa seit 1971 als ich, Studentin, um 6 Uhr frierend vor dem Tor von Beiersdorf stand, um unsere Zeitung zu verkaufen - und sie - als Genossin im Betriebseinsatz uns offensiv ein Exemplar abkaufte. Zwei Reisen unternahmen wir noch gemeinsam mit unseren Partnern in den folgenden Jahren, dann trennten sich unsere politischen Wege.
Zusammen kamen wir wieder – etwa sei 1992 – in unserer Frauengruppe, wo wir gemeinsam, miteinander diskutierten und stritten – Marion immer präsent, gut vorbereitet und gerne kontrovers.
Nachdem ich es später übernommen hatte, die Einladungen zu schreiben, war sie diejenige, die ich immer ansprechen konnte, wenn ich entscheiden musste, ob wir nun doch tagen, weil einige Frauen abgesagt hatten. Ich konnte mal eben mit ihr das Thema, den Aufsatz, den wir besprechen wollten, absprechen. Sie hat zugehört und sehr schnell, entschieden und freundlich reagiert, das habe ich so geschätzt.
Ansprechbar war sie auch immer für Nachfragen oder juristischem Rat auch in schwierigen Situationen, dabei solidarisch ohne jede Attitüde.
Ich denke gerne an ihre große Geburtstagsfeier zu ihrem 70sten an dem schönen Ort zurück. Das war toll. Die gut vorbereitete Ansprache, der große, lebendige, summende Freundeskreis, das Team Pein mit dem leckeren Essen. Sie sah so hübsch aus in ihrem dunklen Kleid. So werde ich sie in Erinnerung behalten.
Gabi Ebermann